„Windflüchter“
„MONEY – A confused User’s Guide“
„Heldensohn“

„Windflüchter“

Fridolin liegt im Gebüsch. Kriegsbemalung auf Wangen, Armen und Brust. Das Herz pocht. Die Stimmen seiner Eltern hallen durch den Wald. Sie rufen nach ihm. Doch sie sollen ihn erst finden, wenn ihre Wut der Angst gewichen ist, er könnte nicht mehr auftauchen. Donata hatte Recht. Sie hätten nicht herkommen sollen an diesen magischen Ort – und alles kaputtmachen. Sie haben es trotzdem getan. Vielleicht ist das die gerechte Strafe.

Grafik von Tim Piotrowski

Ein viertelstündiger Animationsfilm soll entstehen, mit Bild und Ton zwischen hartem Realismus und wilder Fantastik. Ein Film über die Kraft der Vorstellung und die Trennung zwischen uns und der Welt.

Grafik von Tim Piotrowski

Produktionsstart: Sommer 2025

Gefördert durch die Film- und Medienstiftung NRW

Buch und Regie: Philipp Enders

„MONEY – A confused User’s Guide“

Dokumentarfilm (2014) 90 Min.
(Status: abgeschlossen)

„MONEY“ (dt: „MAMMON – Per Anhalter durch das Finanzsystem“) nutzt ein aktuelles Thema, eine hartnäckige Krise, die sich von der Immobilien- über die Banken- zur Eurokrise ausgewachsen hat, um etwas viel Grundsätzlicheres anzupacken: Unser Geld- und Wirtschaftssystem an sich. Das unterscheidet den Film auch von anderen Werken zum Thema. Er arbeitet im Kleinen, an der Basis, legt den Finger in die eine oder andere bereits offene Wunde und verpflichtet sich somit auf unterhaltsame und leicht verständliche Weise einem traditionellen Ziel des Dokumentarfilms, der Aufklärung und der politischen Bildung.

Buch & Regie: Philipp Enders
Produktion: augenschein Filmproduktion
Filmförderung: Documentary Campus e.V. (Masterschool 2012), nordmedia, Film- und Medienstiftung NRW
Sender: ZDF (Redaktion: Katharina Dufner), arte (Redaktion: Kathrin Brinkmann)

Arte
ZDF Das kleine Fernsehspiel
Filmstiftung NRW
Nordmedia
Documentary Campus

„Heldensohn“


Dokufiktion (2013) 52 Min.
(Status: abgeschlossen)

Lange Zeit galten Superhelden als verwegene Einzelkämpfer, die ihrer Berufung unabhängig von familiären Bindungen nachgehen. Doch der Wandel der Zeit hat auch vor ihnen nicht halt gemacht.
So finden sich Pyro, der Herr des Feuers, und sein heranwachsender Sohn in der Debatte um moderne Vaterschaft wieder. Und die Welt stellt sich die Frage: Wird der Junge in die Fußstapfen seines Vaters treten oder nicht?

„Heldensohn“ ist eine augenzwinkernde Dokufiktion über das mitunter schwierige Verhältnis heranwachsender Männer zu ihren ewigen Mentoren, den eigenen Vätern. Dazu untersucht der Film verschiedene reale Vater-Sohn-Beziehungen vor der Schablone des Superhelden-Topos. Ein solch popkulturelles Gewand liegt nahe, ist es doch die Idee eines übermächtigen Heroen, die kleine Jungs zu ihren Vätern aufschauen und später an ihnen zweifeln lässt – an ihnen und an sich selbst.

Wie viel Vater verträgt ein Sohn? Und wie weit tolerieren „moderne Väter“ wiederum die Superkräfte ihrer Sprösslinge, wenn deren Fähigkeiten den eigenen diametral entgegengesetzt sind? Gemeinsam mit Pyro und seinem Sohn Kryo untersucht „Heldensohn“ den sagenumwobenen Vater-Sohn-Konflikt, der letztlich ein Streit zwischen Autonomie und Abhängigkeit ist. Begleitet werden sie dabei von dem Superhelden-Experten Thomas Hausmanninger und dem Väterforscher Wassilios Fthenakis. Die filmische Reise führt ins Hier und Jetzt, zu Vertretern verschiedener Generationen, die ganz unterschiedliche Konflikte zu bewältigen haben.

Alle porträtierten Väter und Söhne erscheinen – wie sollte es anders sein – in Superhelden-Capes. Auf diese Weise wird die Legende des Vaters Pyro, Herr des Feuers, und seines Sohnes Pyro Junior lebendig, der sich im Laufe seiner Entwicklung in Kryo, den Herrn des Eises verwandeln soll. Die beiden Figuren altern mit den Protagonisten, durch die sie verkörpert werden: Zu Beginn des Films ist der kleine Heldensohn erst vier Jahre alt, am Ende stolze 44 und dabei, selbst ein Vater zu werden.

In der fiktionalisierten Rahmenhandlung entspringt unser Heldengespann der Feder eines Comic-Zeichners, der als Erzähler durch den Film führt. Seine Einfälle sind es, welche die fantastische Welt des Heldensohns überhaupt erst erschaffen. In comicartigen Animationssequenzen verbindet sich das dokumentarische Material so zu einer vollständigen Erzählung. Dabei wird der Zuschauer direkter Zeuge der Entwicklung eben der Geschichte, die er gerade erzählt bekommt: Einem Essayisten gleich ist sich der Zeichner nicht immer ganz sicher, wie die Heldensage weitergehen soll. Gelegentlich revidiert er einen eben erst gesponnenen Erzählstrang, verwirft ihn und setzt neu an. Indirekt legen damit auch die Autoren des Films ihre Mittel vor dem Publikum offen.

Zusätzlich zu den Kostümen der maskierten Helden verfügen die Akteure des Films noch über deren charakteristische Superkräfte. Diese kann der Zuschauer nicht nur in den Comic-Sequenzen bewundern, sondern ebenso in unserer realen Welt, quasi dokumentarisch, im Live-Einsatz. Aus einem kindlichen Spiel im Garten wird eine Wurfübung mit Magmageschossen und aus einem Fußball-Duell zwischen Vater und Sohn ein waghalsiges Gerangel um einen lodernden Feuerball. So verquicken sich Dokument und Fiktion vollends.

Doch die Analogie zwischen den Superhelden und unserem Vater-Sohn-Gespann beschränkt sich keinesfalls auf Fantastik. Sie führt auf direktem Weg zu den Kernthemen des Films: Wenn muskelbepackte Kerle mit übernatürlichen Kräften mediale Hochkonjunktur feiern, wie sieht es dann mit unserem derzeitigen Männerbild aus, wie mit Leistungszwang, Gewaltbereitschaft und Machismus? Sind die aktuellen Phänomene auf diesen Gebieten begrüßenswert, abzulehnen oder schlichtweg normal? Oder sind sie am Ende gar die logische Antwort auf moderne Vaterschaft?

Und die klassische Doppelidentität der einsamen Rächer wirft die Frage auf, in welcher der vielen Rollen, die im Alltag zu „spielen“ sind, man sich selbst am nächsten ist. Lohnt es, dem Idealbild eines Helden nachzueifern oder muss am Ende ohnehin jeder sein eigener Held werden? Freilich haben all diese Fragen auch ihr weibliches Pendant. Zwar bleibt „Heldensohn“seiner Prämisse gemäß ein weitestgehend männlich geprägter Film. Doch das macht ihn nicht weniger unterhaltsam und aufschlussreich für Heldentöchter und -mütter.

Buch & Regie: Patrick Doberenz & Philipp Enders
Produktion: Achsensprung Filmproduktion

Heldensohn_PRESSEMATERIAL

Heldensohn_BILDMATERIAL

„Egobitch“

Spielfilm (2011) 30 Min.
(Status: abgeschlossen)

Egobitch entstand an der Film AG „Egobits – Mein digitales Ich“ an der Königin-Louise-Schule in Köln im Rahmen des schulübergreifenden Projektes KunstFilmSchule. Initiator ist die Komed im Mediapark GmbH.
Patrick Doberenz entwickelte ein Jahr lang mit Schülerinnen und Schülern der KLS diesen 30-minütigen Kurzfilm, der nahezu komplett mit Schülern besetzt wurde. Die Teilnehmer erhielten die Möglichkeit ihre eigne Idee gemeinsam mit einem professionellen Team umzusetzen. Der Film feierte seine Premiere auf dem CINEPÄNZ Filmfestival in Köln.

Synopse:
Sophie und Lotte, beste Freundinnen seit Kindertagen, scheint fast nichts mehr zu verbinden. Trotzdem verharren die beiden Siebzehnjährigen in ihrer gewohnten Rollenverteilung, in welcher sich die nachdenkliche Sophie zusehends als Gefangene empfindet. Als Casper, ein attraktiver Charmeur, auftaucht und sich die selbstbewusste Lotte wie gewohnt das „Zugriffsrecht“ sichert, beginnt der schwelende Konflikt aufzubrechen. Der Film erzählt von einer Freundschaft, an deren Ende nur vermeintlich eine Gewinnerin steht.





Hauptrollen:
Lara Winkelkemper (Sophie) (Königin-Louise-Schule)
Johanna Reinders (Lotte) (Königin-Louise-Schule)
David M. Schulze (Casper) (Theater der Keller)

„Mein Bruder Franz“

Trickfilm (2011) 3 Min.
(Status: abgeschlossen)

Franz hasst Fliegen. Jeden Morgen bereiten ihm die kleinen Quälgeister einen anderen Alptraum. In vier kurzen Sequenzen, die zwischen Schrecken und Komik changieren, wird uns von den Folgen dieser verqueren Tagesanbrüche erzählt. Meist enden sie in einem Wutausbruch Franzens. Eine mindestens ebenso wichtige Rolle wie der Geplagte scheint sein Bruder, der Ich-Erzähler zu spielen. Mit hörbar zurückgehaltenen Emotionen und nicht ohne Sorge um Franz erzählt er uns die Geschichten wie Episoden aus seinem Tagebuch. Dabei revidiert er ständig die gerade erst gemachten Aussagen, sodass wir uns fragen müssen, ob er sich in Wirklichkeit nicht alles nur ausgedacht hat. Oder ist er am Ende mit Franz identisch und versucht so, durch das Erzählen seiner eigenen Person näher zu kommen?

Buch & Regie: Philipp Enders
Fotografie: Luis Briones
Animation: Philipp Enders
Sounddesign: Dieter Hebben
Musik: Loy Wesselburg
Sprecher: Thomas Balou Martin
Mischung: loyproduction
Produktion: Philipp Enders
Filförderung: Filmstiftung NRW

Festivals:
FDI „El Sector“ Madrid / Spanien
Columbia Gorge International Film Festival in Vancouver / Kanada
Independents‘ Film Festival Tampa / Florida – Best Independent Animation
Internationales Trickfilmfestival Ottawa / Kanada
Vilnius Film Shorts / Litauen
Tindirinis Vilnius / Litauen
SoDak Animation Festival in Brookings, South Dakota / USA
CutOut Fest in Querétaro / Mexiko
11. Flensburger Kurzfilmtage / Deutschland
SoundTrack_Cologne / Deutschland – Nominierung für den Peer-Raben-Award
Animateka Ljubljana / Slowenien
Beloit International Film Festival Wisconsin / USA
Semana Internacional de Cine de Utrera / Spanien
Charlotte Film Festival in North Carolina / USA
Byron Bay International Film Festival / Australien
Independent Days Filmfest, Karlsruhe / Deutschland

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